Geschichte und Entwicklung des Hauses

Luftbild LebensGut Miteinander 2014
Luftbild LebensGut Miteinander 2014

Der Verein LebensGut Miteinander hat das Haus am 1. September 2014 übernommen und nach einem Jahr Renovierungs- und Aufbauzeit im Herbst 2015 wiedereröffnet.

 

Unter dem Motto „transformiertes Kloster“ sind ein Jahr später fünf Projekte gestartet:

  • das generationenübergreifende Gemeinschaftswohnprojekt "LebensGut Miteinander"
  • die Praxisgemeinschaft
  • die Solidarische Gemüselandwirtschaft LeGuLa (LebensGut Landwirtschaft)
  • die Naturkindergruppe „Die Sonnenkinder“ (bis 2023)
  • das Veranstaltungs- und Kulturzentrum (bis 2020)

 

Früher war das Haus ein sehr abgeschiedener Ort, heute geht es unter anderem darum, die Generationen wieder zusammen zu bringen, Raum für Begegnungen und für ein offenes Miteinander zu schaffen.
Kinder und Familien werden im Rahmen der Kindertagesbetreuung mit Schwerpunkt Natur, Wald, Pflanzen und Tieren bedürfnisorientiert und achtsam begleitet
(bis 2023).


Wir freuen uns, dass uns auch immer wieder ehemalige Edelhof-Bewohner*innen besuchen und wir so einen persönlichen Einblick in die schönen, aber auch in die dramatischen Erlebnisse an diesem Ort bekommen. Danke allen, die uns daran teilhaben lassen!

 

 

Die Geschichte des Ortes hat einen wichtigen Stellenwert für uns. Du kannst dir hier einen kurzen Überblick verschaffen bzw. einige Archivfotos finden.

 

 

 

Die Geschichte Rohrbachs

Ansichtskarte Rohrbach ca. um 1930, Zur Verfügung gestellt von: Topothek Rohrbach an der Gölsen
Ansichtskarte Rohrbach ca. um 1930, Zur Verfügung gestellt von: Topothek Rohrbach an der Gölsen
Ansichtskarte Schloss Bergau ca. um 1940, Zur Verfügung gestellt von: Topothek Rohrbach an der Gölsen
Ansichtskarte Schloss Bergau ca. um 1940, Zur Verfügung gestellt von: Topothek Rohrbach an der Gölsen

 

„Um 1300 liegt im Talgrund des Durlaßbaches der Hof des Adeligen Konrad von Wald de Hirzlberge, der Grund und Lehen an siedlungswillige Bauern vergibt, und es entsteht eine Dorfsiedlung, die den Namen Roruanch, also "im Röhricht gelegen", genannt wird. In einem Abgabenbuch aus dem Jahr 1321 finden sich erstmals die damaligen BewohnerInnen von Rohrbach als arme Leute von Rorwach Villa erwähnt. Nachdem die Grundherren aussterben, kommt der Besitz an die Familie der Hohenberger und damit an den mit einer Hohenbergerin verheirateten Ulrich von Bergau, einem angesehenen, aber abgesetzten Hofrichter aus Wien. Dieser baut im Jahr 1395 sein festes Haus, einen Rittersitz mit Ringmauer, Eck- und Tortürmen und einer Zugbrücke. Nach dem Verkauf wird dieser Rittersitz 1570 von Christoph Jörger vom Kreisbach zu einem respektablen Schloss, dem heutigen Schloss Bergau, ausgebaut.

Das Schloss wird 1626 an das Stift Lilienfeld verkauft, in dessen Besitz es für die folgenden 300 Jahre bleibt.

 

Im 1600 Jahrhundert wütet die Pest in Rohrbach und dezimiert die Bevölkerung, und es kommt zum Einfallen der Türken. 1785 wird der Ort zu einer eigenständigen Pfarre, 1848 erhält Rohrbach den Status einer Gemeinde mit eigenem Bürgermeister. Natürlich wird Rohrbach auch vom ersten und zweiten Weltkrieg nicht verschont.

(Quelle: Auer, 2000, S. 12-13)

 

Seit den 1950er Jahren gelingt der Gemeinde durch öffentliche und private Initiativen eine wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung. Besonders hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auf äußerst positive Bevölkerungsentwicklung nach dem 2. Weltkrieg. Sie nimmt im Bezirk Lilienfeld mit einem Plus von rund 50% den ersten Platz ein.

 

In den letzten Jahren wurden einige besonders beachtenswerte Investitionen durchgeführt.

So entstand 2007 eine neue Sportanlage, ein neuer Lebensmittelnahversorger, die Bernreiterbrücke wurde neu errichtet, der Kindergarten umgebaut und auf drei Gruppen erweitert und schließlich wurde 2014 das neue Feuerwehrhaus eröffnet. Nebenbei wurden sowohl im Kindergarten, als auch in der Volksschule Nachmittagsbetreuungsangebote geschaffen, im Rahmen der Gesunden Gemeinde ein Tut-Gut-Schritteweg mit Motorikstrecke eingerichtet und für die künftige Entwicklung programmatische Arbeiten im Rahmen des „AUDIT familienfreundlichegemeinde“ und im Start des Bürgerbeteiligungsprozesses „Gemeinde 21“ durchgeführt und vom Gemeinderat Maßnahmen beschlossen.

2019 folgte die Neugestaltung des Hauptplatzes und der Schaffung einer modernen Begegnungszone für die Bürgerinnen und Bürger.

(Quelle: Gemeinde Rohrbach)

 

Details zur Gemeinde: www.rohrbach-goelsen.gv.at

Mehr zum Schloss Bergau: www.burgen-austria.com

 

 

Der  alte Edelhof  vor 1930

Alter Edelhof ca. um 1930, Zur Verfügung gestellt von: Topothek Rohrbach an der Gölsen
Alter Edelhof ca. um 1930, Zur Verfügung gestellt von: Topothek Rohrbach an der Gölsen
Alter Edelhof ca. um 1930, Zur Verfügung gestellt von: Topothek Rohrbach an der Gölsen
Alter Edelhof ca. um 1930, Zur Verfügung gestellt von: Topothek Rohrbach an der Gölsen

Zur Namensgebung: Edelhof (Erle=Edel) 1611 erwähnt. (Quelle: Topothek, Johanna Gross)

Aufnahmen zeigen den "alten Edelhof" vor dem Verkauf (1927) an die "Schwestern vom armen Kinde Jesu" und vor Beginn der Umbauarbeiten zum "Kloster Edelhof".

 

Kloster Edelhof 1930 - 1947

Haushaltungsschule, Versorgung für Wien, Kommandatur und Lazarett

Umbau 1931, Zur Verfügung gestellt von: Topothek Rohrbach an der Gölsen
Umbau 1931, Zur Verfügung gestellt von: Topothek Rohrbach an der Gölsen


Der fertiggestellte Edelhof wurde nach dem Richtfest 1931 im Jahr 1932 feierlich vom damaligen Bischof Memlauer eingeweiht und von der Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus in Betrieb genommen. Das 96 Hektar große Gut diente ursprünglich dazu, die Klöster in Wien mit Milch, Fleisch und anderen Lebensmitteln zu beliefern. Bis 1938 und in den Jahren von 1947 bis 1960 wurde eine Haushaltungsschule betrieben. In der Zeit des 2. Weltkrieges wurde das Gut von der deutschen Wehrmacht als Kommandatur und Lazarett genutzt. Im Anschluss an den Krieg nutzten die Russen den Edelhof ebenfalls als Kommandatur und Lazarett.

 

 

Kloster Edelhof 1947 - 2014

Kindererholungsheim


Erstmals im 1947 kamen Kinder nach Rohrbach in das "Kindererholungsheim", zu Anfang meist Kleinst- und Kleinkinder, ab 1960 wurden auch schulpflichtige Kinder bis zum Ende des 15 Lebensjahres dort untergebracht.
Die Anzahl der dort lebenden Kinder verringerte sich durch behördliche Auflagen von bis zu 84 Kindern auf 25 Kinder (Schier, 2014, S. 9).

Vor allem die Lebensverhältnisse sowie die Behandlung der Kinder und Jugendlichen gibt Grund zur Beanstandung und ist sicherlich noch nicht vollständig aufgearbeitet.

 

Das LebesGut 2014 bis heute

Gemeinschaftswohnprojekt "LebensGut Miteinander"


Das Kloster-Gut wird zum Lebens-Gut! Juhuuuu! :) :) :)
Als generationenübergreifendes Gemeinschaftswohnprojekt besteht es bis huete.

 

"Im Jahr 2014 wird das ehemalige Kinderheim an den Verein LebensGut Miteinander verkauft, der in keinerlei Beziehung zu den vorhergehenden Besitzern steht."
Zitiert aus: „Konzept einer Tagesstätte für Seniorinnen und Senioren“  IMC – FH Krems, von C. Embst; M. Fasching-Weber, BSc; O. Kral; O. Loiskandl

Quellen:
Auer, E. (2000). Historischer Überblick. In E. Steyrer, K. Bader & G. R. Gölsen (Hrsg.), Rohrbach an der Gölsen, Erinnerung und Gegenwart (S. 11-27). Wien, Wien, Österreich: AV Druck plus.
Schier, E. (2014). Kinderheim Edelhof in Rohrbach. Roter Faden, 9.

Topothek Rohrbach an der Gölsen